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Interim Manager und Freiberufler voll im Trend

Wir beobachten einen sehr starken Wachstumsmarkt für Interim Manager, Freelancer und Freiberuflichkeit im Allgemeinen. Wir beobachten einen sehr starken Wachstumsmarkt für Interim Manager, Freelancer und Freiberuflichkeit im Allgemeinen. Ein Grund dafür ist, dass sich das Verständnis von Arbeitswelten grundlegend im Wandel befindet.

„New Work“ ist einer der Megatrends, der die gravierenden Veränderungen unseres Arbeitens beschreibt. Globalisierung und Digitalisierung verändern unsere Marktbedingungen rasant und machen modernere Arbeitsmodelle und schnelle Anpassungen nötig. Die Coronapandemie fungiert hier lediglich als „Gaspedal“. Hinter diesen Veränderungen verbirgt sich eine riesige Chance für die Freiberuflichkeit und den Interim Manager-Markt im engeren Sinne. Für die USA geht man schon heute davon aus, dass im Jahre 2027 mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte als Freelancer tätig sein werden.


Ein Rückblick

Der Markt für Interim Manager war schon vor 10 Jahren ein wachsender Markt. Schon damals waren sie sehr gefragt und keine rare Spezies mehr. Auch für jüngere und weibliche Interim Manager wurde der Markt beliebter. Preise veränderten sich, wurden vom Mittelstand allerdings noch als teuer empfunden.

Für Unternehmen waren Herausforderungen aus der Globalisierung auch schon während der vergangenen zehn Jahre große Themen. Hinzu kam die Digitalisierung mit Industrie 4.0. Viele Unternehmen konnten sich dem noch mit ihren eigenen Mitarbeitern und Führungskräften in fundierter Weise stellen. Jetzt steigt allerdings die Geschwindigkeit, die Komplexität und das benötigte Know-how so, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Für Arbeitnehmer war es in der Vergangenheit durchaus üblich, viele Jahre lang bei einem Arbeitgeber zu arbeiten. Große Unternehmen waren ein sicherer Hafen. Die Arbeitswelt war ein stabiler und berechenbarer Ort.


Der Wandel

Das traditionelle Beschäftigungsmodell bricht nun jedoch sukzessive auseinander. Aktuell befindet sich der Arbeitsmarkt in einem großen Veränderungsprozess, wir durchlaufen gerade eine sogenannte Übergangszeit.

Es gibt viele Gründe für diese Entwicklung. In einer globalisierten Geschäftswelt, die getrieben von schnellen Technologien und agilen Geschäftsmodellen geworden ist, können Unternehmen einfach keine lebenslangen Arbeitsplätze mehr bieten. Um zu überleben, müssen sich die Unternehmen ständig neu erfinden, um wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können. Der treue Arbeitnehmer ist das Opfer dieser Entwicklung, der fürsorgliche Arbeitgeber nur noch eine ferne Erinnerung.

Dafür sind auf der anderen Seite die Zahlen der Selbständigen in den freien Berufen rasant angestiegen, eine Verdoppelung innerhalb der vergangenen zehn Jahre, sie gilt auch für die beiden Segmente, in denen die meisten Interim Manager tätig sind, wirtschafts- und steuerberatende Berufe sowie freie technische und naturwissenschaftliche Berufe.


Gefragt sind Projektarbeiten, Flexibilität, Know-how und Veränderungsmentalitäten

Da Innovations- und Produktlebenszyklen immer kürzer werden und wichtige Aufgabenstellungen nur noch kurzfristig planbar sind, steigt die Nachfrage nach freien, schnell, flexibel und unkompliziert einsetzbaren Ressourcen. Innovative Unternehmen werden mehr und mehr projektorientiert arbeiten.

Der hohe Neuigkeitsgrad erfordert zudem passende Kompetenzen. Weiterhin wird es immer wichtiger, sich den neuen Anforderungen ständig anzupassen und sich Ihnen mit hoher Veränderungskompetenz zu stellen. Auch das lässt sich viel einfacher mit externen Unterstützern leisten, da sie sachlich vorgehen und keine emotionalen Beweggründe haben, sie stecken nicht in gewohnten Abläufen und Mustern fest.

Spezialisierte Freiberufler, wie Projektmanager und Interim Manager, bieten das, was diese zunehmend kurzsichtigere Geschäftswelt verlangt: eine Gruppe gut ausgebildeter, selbstmotivierter und hochqualifizierter mobiler Experten.

Im Laufe eines Transformationsprozesses sind auch andere Managementkompetenzen nötig Während das Tagesgeschäft erfordert, stabile und fokussierte Prozesse zu managen, formale Entscheidungen zu treffen, tiefgehende Problemanalysen zu fahren und auf erprobte Entscheidungsfindungen zurückzugreifen, effizient, also mit möglichst wenig Aufwand, zu agieren und starre Strukturen und Rahmenbedingungen einzuhalten, weicht dies von den Anforderungen an Veränderungsmanagement ab.

Hier wird eher flexibles Gestalten und Fokussieren auf Personen und Prozesse relevant. Es sind mehr informelle Entscheidungen zu treffen, rasche Problemanalysen und kreative Problemlösungen zu finden. Der Veränderungsmanager sollte eher effektiv arbeiten, also die richtigen Dinge tun, als Effizienz in den Vordergrund zu stellen. Wichtig ist es außerdem, vorrangig mit flexiblen Strukturen statt starren Rahmenbedingungen zu führen. Hieraus wird schon sehr gut erkennbar, dass der Einsatz eines Interim Managers hier neben dem vorhandenen Management sehr hilfreich sein kann, um Veränderungsprozesse voranzutreiben.


Die Zukunft

Der Markt für den Einsatz von Freiberuflern und damit auch von Interim Manager wird weiter ansteigen. Brancheninsider gehen davon aus, dass es in zehn Jahren auch in der DACH-Region eine Aufteilung von mehr als 50% Freelancern und weniger als 50% Festangestellten geben wird. Externe Lösungen werden mehr und mehr zum Standard in Unternehmen. Interim Management wird zur Commodity, also einer Standardlösung. Bei den Tagessätzen geht man davon aus, dass sie weit auseinanderlaufen werden. Je nach Branche, Bereich und Spezialisierung werden Tagessätze zwischen 500 und 2.500€ liegen. Das Marktpotenzial schätzen Experten als riesig ein, der Markt wird allerdings Preisreduktionen fordern, also mehr Leistung für weniger Geld. Das spricht auch dafür, dass es vor allem im Mittelstand viel mehr Einsätze von externen, frei verfügbaren Fachleuten geben wird.

Hocheffektives Projektmanagementwird zu einer der wichtigsten Fähigkeiten innerhalb einer Organisation werden. Der Managementstil wird sich von der Unternehmenskultur hin zu einem produktorientierten Ansatz verändern. Erfolgreiche Unternehmen werden sich mehr auf die Entwicklung sehr klarer Produktvisionen konzentrieren müssen, anstatt am Wohlfühlfaktor mit konventionellen Mitarbeitervergünstigungen und Veranstaltungen festzuhalten.

Viele Projektteams werden eine Mischung aus Angestellten und Freiberuflern sein, was eine veränderte Form des Managements erfordert. Unternehmen werden sich mehr damit beschäftigen, die richtigen Talente auf Abruf zu finden.

Die gemischten Teams werden seltener an einem Ort zusammenarbeiten, was eine effiziente Arbeitsverteilung und Zusammenarbeit erforderlich macht. Es wird fast immer darum gehen, Projekte schnell und in hoher Qualität durchzuführen.


Fazit

Unstrittig ist, dass sich Märkte und Arbeitsanforderungen gerade sehr verändern und auch in den nächsten Jahren weiterhin starken Transformationsprozessen unterliegen. Der Megatrend des New Work beschreibt, wie sich das Verständnis von Arbeit unter dem Einfluss von Digitalisierung und nachhaltigem Wachstum auf unseren Märkten wandeln wird. Das klassische Beschäftigungsmodell verliert an Bedeutung, dafür wird die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Arbeiten noch mehr in den Mittelpunkt rücken.

Die Verlagerung von der Festanstellung zur Freiberuflichkeit ist eine Folge daraus, die den Unternehmen durchaus zugutekommt. Mit den wachsenden Anforderungen aus Digitalisierung und Globalisierung, sowie schrumpfenden Märkten und begrenzten Ressourcen verändern sich die Anforderungen an Arbeitsinhalte und Kompetenzen rasant.

Interim Manager wachsen in ihrer Beliebtheit und können mehr und mehr die zukünftigen flexiblen und spezialisierten Professionals werden. Mit hohem digitalem Know-how, sehr guten Sprachkenntnissen und viel Erfahrung sowie einer kreativen Machermentalität haben sie große Einsatzchancen am sich wandelnden Arbeitsmarkt.


Quellen

Karriere-Handbuch für Interim Manager von Jürgen Becker, Harald Schönfeld und Günther Singer

https://projectcrunch.com/megatrend-freelance-workers/

https://www.zukunftsinstitut.de/dossier/megatrends/#12-megatrends


Wer schreibt hier?

Victoria Hebel

Selbstständig, Geschäftsführerin, Primera Beteiligungsgesellschaft mbH Hamburg, Deutschland

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